Die Schurenbach Halde in Essen-Altenessen ist nun vorerst die Letzte aus meiner Halden-Triologie. Sie zählt mit ihren schlappen 50 Metern Höhe nicht zu den größten Halden im Ruhrgebiet und ist daher gerade für Halden-Kletterer-Neulinge geeignet. Sollte man also noch keine Erfahrung mit Halden-Climming gesammelt haben, würde ich sie empfehlen. Ihr Schwierigkeitsgrad ist gerade für Neulinge in dieser doch anspruchsvollen Sportart geeignet. Denn die großen Halden wie Hoheward oder Haniel haben ihre Tücken und es bedarf schon einer gewissen Erfahrung, Übung und Verständnis für Natur und vor allem für Wegweiser, damit der Bergsteiger sich nicht, so wie ich auf Halde Haniel, ständig verläuft. Nun, lassen wir den Quatsch.
Die Schurenbach Halde ist die jüngste der Pott-Halden. 1970 wurde erstmals in dem Gebiet um den kleinen Schurenbach, daher hat sie auch ihren Namen, mit der Aufschüttung begonnen. Das Bergematerial, oder auch „taube Nebengestein“ bzw. „Abfall-Gestein“ genannt, stammt aus der ehemaligen Zeche Zollverein. Noch während ihrer Betriebszeit, so Mitte der 1980er Jahre begann man mit der Begrünung der Bergehalde. Der Waldpark Schurenbach entstand. Nach der Halden Stilllegung wurde eines der prägnantesten Landmarken des Potts, die „Bramme für das Ruhrgebiet“ aufgestellt. Ein 14.50 Meter hoher, 4.20 Meter breiter, 13.50 Zentimeter dicker und 67 Tonnen schwerer Stahlkoloss. Am 10.11.1998 wurde das Kunstwerk des Bildhauers Richard Serra eingeweiht. Schon in den 1970ern hat der US-Amerikaner mehrere Arbeiten für das Ruhrgebiet, wie das „Terminal“ in Bochum geschaffen. Manche behaupten sogar, dass das eigentliche Atelier Serras die Montan-Region sei. So sagt er selbst über seine Essener Arbeit: „Ihre stelenartige Gestalt lässt eine Reihe von Lesarten zu, deren naheliegendste und offensichtlichste in der Skulptur ein Symbol für das Ruhrgebiet und seine Kohle- und Stahlindustrie ist. Die Skulptur versetzt den Betrachter in die soziale Realität ihres Standorts und verlangt, sich die Geschichte der Region bewusst zu machen.“
Daher verwand er als Material, wetterfesten Walzstahl. Eine Bramme ist übrigens ein Block aus gegossenem Stahl, und ist eigentlich eine Art „Vormaterial“, welches in Walzwerken dann zu Blechen weiterverarbeitet wird. Die vielleicht bekannteste und höchste Bramme „Rheinorange“, mit 25 Metern des Bildhauers Lutz Fritsch, steht in Duisburg-Kaßlerfeld an der Ruhr-Rhein-Mündung.
Auch wenn die Schurenbach-Halde nun nicht der „Brocken“ unter den Revier-Halden ist, lohnt sich allemal ein Aufstieg. Der Rundumblick über das Ruhrgebiet bis hin zur Zeche Nordstern in Gelsenkirchen und die beabsichtigte mondartige Landschaft auf der Halde ist gerade bei einem Sonnenuntergang ein Blickfang. Ohje, jetzt mache ich reichlich Pottwerbung. Achja, muss doch auch mal sein. Die Halde ist halt klein, aber fein.
Liebe Grüße an eine gute Freundin aus ihrer alten Heimat.
21. Oktober 2018 um 17:49
Interessant. Für Norddeutsche ohne Ruhrgebietswissen immer wieder informativ hier. 😉
Die Sonnenuntergangsfotos sind megaschön.
Liebe Grüße zum Sonntag 🙂
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21. Oktober 2018 um 19:49
Hallo,
vielen lieben Dank. Freut mich sehr. dass dir meine Bilder über den Pott gefallen. Und, dass ich etwas informatives und positives rüber bringen kann.
Danke dir.
Herzliche Grüße, Peter
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21. Oktober 2018 um 19:04
Allerliebste Grüße zurück:-)) der Sonnenuntergang ist ja traumhaft eingefangen…gegen wieviel Uhr war das?..wieder mal ganz tolle Aufnahmen!! liebe Grüße Corinna
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21. Oktober 2018 um 19:52
Hallo Corinna,
lieben Dank. Ich glaube es war so gegen 17 – 17.30 Uhr Vielleicht auch etwas später aber nicht viel 🙂
Die Halde sieht bei einem Sonnenuntergang am Besten aus, besonders die Bramme leuchtet dann so leicht auf.
Und, sehr gern.
Liebe Grüße, Peter
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23. Oktober 2018 um 8:55
Hallo Peter, super, die Halde kenne ich noch gar nicht. Danke für den Tipp 🙂 Liebe Grüße aus Do, Annette
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23. Oktober 2018 um 14:59
Hallo Annette,
ich freue mich von dir zu hören. Lieben Dank. Und noch mehr, dass ich dich auf eine neue Pott Schönheit aufmerksam machen durfte.
Liebe Grüße, Peter
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23. Oktober 2018 um 21:32
Die Schurenbach-Halde kenn ich auch noch nicht, immer wieder etwas Neues was sich anzugucken
lohnt. Die Fotos sind toll, richtige kleine Kunstobjekte. Herzliche Grüsse, Petra
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23. Oktober 2018 um 22:02
Hallo Petra,
ooohhhh, vielen lieben Dank für die freundlichen lobenden Worte. Freue mich sehr darüber.
Liebe Grüße, Peter
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25. Oktober 2018 um 13:21
Hallo Peter! OFF TOPIC:
Vielleicht besuchen wir das Hostel Veritas einmal gemeinsam?
Ist hier in der Nähe und – ich kenne die Inhaberin privat, so dass wir einen prima Einblick haben könnten.
Und so lernt man auch mal seine Blognachnarn kennen ;.=
Lieben Gruß!
Lo
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25. Oktober 2018 um 17:53
Hallo Lo,
aber so wat von. Das machen wir. Sehr gerne. Kann allerdings erst im November. Würde mich sehr freuen.
Liebe Grüße, Peter
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30. Oktober 2018 um 22:08
Moin Peter, jaaa…kenn ich auch. Ein paar Jahre lang hatte es mich erst ins Münsterland , dann ins Bergische verschlagen. Mit meinem Motorradclub seinerzeit, fuhren wir alles Bekannte an und drumherum ab. Bis in die Eifel und auch da drüber weg. Und in Duisburg habe ich auch noch Freunde. Aber, ganz ehrlich….Ich hatte so doll Heimweh…Jahr für Jahr mehr. Und so bin ich zurück in den Norden. Flüster….hieristesdochschöner 😉
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30. Oktober 2018 um 22:17
Hallo Tina,
ohje… wie soll ich jetzt darauf antworten? 🙂
Wo du recht hast, hast du recht. Lebte vor 30 Jahren mal in Hamburg und fuhr viel durch den Norden. Auch auf die Inseln Helgoland etc. Oh… verdammt schön.
Aber ich freue mich sehr, dass du noch Freunde hier hast. Ja, der Pottler – einfach nur nett. 😉
Herzliche Grüße, Peter
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30. Oktober 2018 um 22:20
Ist er auch. Aber wenn frau nicht mal mehr Grossstadtrevier gucken konnte, ohne zu heulen. ..Dann ward dat Tiet na Hus zu gein. Auch nach 20 Jahren. Grüße aus Neu Wulmstorf 😁
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31. Oktober 2018 um 8:59
Hallo Tina,
vielen lieben Dank.
Heimweh, jo ein furchtbarere Schmerz. Aber Großstadtrevier weckte schon Sehnsüchte? Dann wars wirklich anne Zeit.
Liebe Grüße, Peter
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