Gedankenwirrwarr & Ruhrpott

Meine ganz eigene Welt


4 Kommentare

Kultur-Nacht „ExtraSchicht“ – Zeche Zollverein (Teil II/II)

Zollverein1

Es kommt immer alles anders wie man denkt. Wie sagen die Franzosen so schön: „Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, dann erzähl ihm deinen Lebensplan.“ Kaum stand ich auf der Straße meinte mein Nachbar, in seinem unnachahmlichen Pott-Dialekt, mir die Weltpolitik genaustens erklären zu müssen. Mein Zeitplan war hin und die Linie 107 konnte ich mir von der Backe schminken. Also mal wieder zum Duisburger Landschaftspark-Nord und dort mit einem Shuttle-Bus Richtung Oberhausen Zinkfabrik.

Die Zinkfabrik mit ihren alten Maschinen und Darbietungen, wie Opa einst Eisen bearbeitete war nun nicht meins. So ging es fort. Zeche Zollverein.

Ab da machte mir aber das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Regen. Pech. „Da machste nix.“ Nur sehr Schade für all die Künstler mit ihren sehr reichlichen, unterschiedlichen Auftritten.

Da kannste dir dat Wetter auch nicht schön trinken.

Bier Weiterlesen


Hinterlasse einen Kommentar

Kultur-Nacht „ExtraSchicht“ – der Ruhri – Zeche Zollverein (Teil I/II)

640px-Essen_-_Zeche-Zollverein_Bild Avda

Ich freue mich. Bin frisch rasiert und eingedeot. Aus meinen Lautsprechern dröhnt extra laut „Mr. Blue Sky“ von Electric Light Orchestra. Sorgt einfach für ne positive Grundstimmung. Gleich beginnt der Spaß. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Essen-Katernberg zur Zeche Zollverein. Weit mehr als 200.000 Menschen machen sich heute zwischen 18.00 und 2.00 Uhr auf den Weg um Kultur, Kunst und andere Köstlichkeiten in dieser Nacht zu erfahren, zu erleben. ExtraSchicht – die Nacht der Industriekultur. An 46 Standorten findet kreuz und quer im Pott die unterschiedlichsten Veranstaltungen, Aufführungen und Konzerte statt. Von Moers, Duisburg, Essen, Dortmund und Hamm. Von Witten, Bochum, Herne, Gelsenkirchen bis Dorsten, alle machen mit. Es ist halt das größte Spektakel seiner Art auf der Welt. Über 2.000 Künstler beglücken uns in dieser Nacht. Und da das Ruhrgebiet doch so verdammt groß ist, schafft man nur einen ganz kleinen Teil davon ab zu klappern.

Im letzten Jahr bin ich durch die Duisburger und Oberhausener Museen getourt, schließlich hat dieser Ballungsraum eine der bemerkenswertesten, abwechslungsreichsten Museen- und Theaterlandschaften Europas. Aber diesmal möchte ich doch das Spektakel im großen Rahmen auf der Zeche Zollverein, dem Ruhrpott Weltkulturerbe, erleben. Mein letzter Besuch liegt nun schon gut 6 Jahre zurück. Wollte meiner damaligen Angebeteten aus Wuppertal die Schimanski Jacke im Ruhr-Museum zeigen. „Schau ma! Ich und Schimi.“ Nun, so schnell beeindruckt man die Damenwelt aus der „Einzigen-Mit-Einer-Schwebebahn-Stadt“ auch nicht. Da musste doch noch ne gehörige „Schüppe“ drauflegen. Weiterlesen


2 Kommentare

Gestern Abend bei Hübi

Hübi

Gestern Abend bei Hübi. Entspannung. Nach einer doch arbeitsreichen aber belanglosen Woche ein schöner Abschluss. Oder Beginn und Vorfreude auf das Wochenende mit viel Unterhaltung.

Hübi ist der letzte Dinosaurier einer großen Kneipenkultur in Duisburg-Ruhrort. Ruhrort erlangte wohl mehr Berühmtheit durch Schimanski, da hier der erste Tatort gedreht wurde und auch Namensgeber war, als mit der Tatsache, dass hier einst der größte Binnenhafen der Welt lag (heute zweit größter Hafen) und sich hier mehr Kneipen und Damen aus´m Rotlicht tummelten wie heute in St. Pauli. Aber vorbei ist vorbei und ich bin froh, das alles noch erlebt zu haben. Und da Hübi Kult ist, liegt die Hafen-Kneipe logischer Weise auch an der Schimanski-Gasse. Passt! Gestern Abend lud Hübi zu einem kleinen Konzert der australischen Künstlerin Minnie Marks ein, die mir überraschenderweise bekannt ist. Ein „kleines“ Wunderkind an ihrer Gitarre. Wow, kann ich nur sagen. Spaß pur! Hab sogar mal ein, um ehrlich zu sein – drei, Bier getrunken. Die Musik, der Blick auf´n Hafen, auf das Museumsschiff Oskar, das heute Abend auch Schauplatz der ExtraSchicht“ ist, und überhaupt. Ach ne, andauernd verleitet man mich armen Kerl.

Minnie Marks4


Hinterlasse einen Kommentar

Lebenslauf

ich mache gerade mal wieder etwas, wovon ich nicht den blassesten Schimmer habe. Ich schreibe einen, meinen Lebenslauf. Es muss sich etwas ändern. Fast 25 Jahre freiberuflich unterwegs, aber nun muss ich mir was überlegen. Krankheit führt zur Geldknappheit. Naja, nicht dass das was neues für mich wäre. Eigentlich ein notorischer Zustand. Nicht, dass ich zwischenzeitlich nicht ne Menge Kohle verdient hätte, aber manchmal ließ doch der verantwortungsvolle Umgang damit zu wünschen übrig. Ich bediene mich mal den Worten eines anderen „Mistkerls“, einem englischen Fußballprofi, „Ich habe mein Geld für Alkohol, schöne Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich verplempert.“ Das trifft natürlich auf mich so nun nicht zu, das wäre übertrieben. Autos haben mich noch nie interessiert. Gut, dass mit den Spirituosen hat auch stark nachgelassen. Aufgrund aller möglichen Vorkommnisse habe ich in den letzten vier Jahren kein Tropfen angerührt, nicht mal ne blöde MonCherie ist über meine lechzenden Lippen gekommen. Meine Leber und Nierchen sehen auch so schon aus wie ein Schlachtfeld aus´m Ersten WK. Und reihenweise schöne Frauen? Da ist mehr der Wunsch der Vater des Gedankens. Wenn ich also so darüber philosophiere, bleibt für mich von dem Spruch, nur der Spruch übrig. Er beschreibt mein Leben nicht im geringsten. Egal. Ich kann ja mal so tun als ob. Nun, sei´s drum. Das Geld ist futsch. Und ich benötige einen richtigen Job. Eine Festanstellung. So sitze ich gerade vor dem leeren, weißen Blatt Papier, bin noch ein altmodischer Mensch und schreibe häufig mit Stift auf Papier vor, und sinniere über mein Leben für´n Lebenslauf. Geboren ist klar, Schule haut auch noch gerade mit den Jahreszahlen hin, aber ab da wird’s schwierig. Lückenlos soll so ein Leben auf Papier sein. In den Jahren von… war ich da, wandelte auf diesem Planeten, dass weiß ich, aber was habe ich gemacht? Studiert. Ich sehe mich schon in so einem Personalleiter-Büro sitzen und den Mann ganz erschrocken sagen hören: „So lange?“ Und ich die wahre, aber in diesem Fall wohl falsche, Antwort geben: „War schon immer etwas langsam.“ Lass mich halt gerne mal, und dass sehr häufig, ablenken. Starre auf meinen gelben Kugelschreiber mit der Aufschrift HUK-Coburg Versicherung, die seit Tagen hinter den Geldern für meine Lebensversicherung hinterher jammern, und mir wird bewusst, ich benötige Rasierklingen. Habe ein Gutschein von Rossmann mit 10% Nachlass auf alles. Rossmann ist genau gegenüber, muss nur die Straße überqueren, und wenn ich schon mal draußen bin, kann ich ja in die Innenstadt gehen und die Karte für die Veranstaltung „ExtraSchicht“ kaufen. Zeche Zollverein in Essen lacht mich an. Jap, das mach ich. Das zieh ich jetzt konsequent durch.


2 Kommentare

Duisburg, dat Feier-Biest – Musik-Festival „Traumzeit“ im Landschaftspark-Nord (Teil II/II)

Traumzeit

Nach dieser alljährlichen „Matjes-Schlacht“ und dem Seemanns-Sound und-Garn war mir einfach nach einer anderen Art von Trubel. Die Lust nach Meer war gestillt, mehr musste her. Abwechslung. Und das bietet unser großes „Dorf“ reichlich. Letzte Wochenende tummelten sich im Duisburger Landschaftspark Nord noch Hunderte von Freizeit-Fotografen auf der Messe „Photo +Adventure“, an diesem Wochenende Tausende von Musik-Begeisterte und nächsten Samstag ist es ein Teil der riesigen Ruhrpott-Kultur-Veranstaltung „ExtraSchicht“. Eine Nacht der Industriekultur, an 46 Spielorten in 21 Städten mit über 2.000 Künstlern, dann mutiert Duisburg zusammen mit dem „Rest vom Pott“ zur größten Metropole Europas.

Weiterlesen


Hinterlasse einen Kommentar

Duisburg, dat Feier-Biest – vom Matjes-Fest – und dem Musik-Festival „Traumzeit“ im Landschaftspark-Nord (Teil I/II)

Matjes Bude2

Es liegt was in der Luft. Einmal im Jahr riecht die Duisburger Innenstadt für ein paar Tage nach frischem, rohem, in Salzlake gereiftem Fisch.“, so oder so ähnlich fing mal ein Artikel über die Matjes-Tage in einer Duisburger „Marketing- und Verkaufsbroschüre“ an. Mich erinnerte der Satz unwillkürlich an „Verleihnix“, dem Fischhändler aus Asterix und Obelix. Es riecht hier aber nicht wie in einem kleinen gallischen Dorf, sondern nach nix. Und da Duisburg manchmal auch ein „Dorf“ ist, ist der Verkauf von frischem Fisch, verrückter Weise ausgerechnet noch eine holländische Nationalspeise, hier ein Fest. Ein Groß-Ereignis. Im vierzig Kilometer entfernten Holland denkt sich die Bevölkerung: „Die spinnen, die Deutschen.“ Wo sie recht haben, haben sie recht. Mit Ausnahme natürlich von unserem großen „ Dorf“.

So wie jedes Jahr die Matjes-Veranstaltung stattfindet, genauso läuft jedes Jahr das Procedere mit meinen Eltern ab. Ein ewig wiederkehrendes Lustspiel. „Jung, hol mal zwei Matjes. Vadda und ich teilen uns eins. Datt reicht. Wegen den Kalorien.“ Ich kaufe drei. „Warum denn so viel? Wir wollten nur mal abbeißen. Für´n Geschmack.“ Als ob es dabei bleiben würde. Klar, die Erde ist eine Scheibe und die Sonne dreht sich nur um uns. Von wegen. Wenig später kramt Vater in der Hosentasche, befördert ein paar Münzen ans Tageslicht. „ Bub, hol noch mal Zwei. Mutter und ich teilen.“ „Nur Zwei?“ „Ja. Ich besorge mir danach noch ein Backfisch.“ Mich erinnert das Ganze an „Dinner for one.“ Ich könnte auch schreiben Matjes-Fest 2016 oder 2018. Die selbe Unterhaltung, die selben Gänge zur selben Fischbude. Die muss es allerdings sein, denn sie ist die einzige mit den Holländischen Pappbrötchen. Die restlichen Stände haben nur das „Deutsche-Gute-Morgen-Aufsteh-Gebäck“. Viel zu knusprig. Nehmen den goût vom zarten Fisch. Die Holländische „Pappe“ erinnert von der Konsistenz und dem Geschmack an ein Brötchen, welches für ein paar Sekunden in lauwarmer, süßlicher Milch eingelegt wurde. Das Ganze mit gesalzenem Hering und rohen Zwiebeln garniert und fertig ist eine meiner Leibspeisen. Nur küssen darf man die nächsten 14 Tage niemanden. Auf jeden Fall nicht, wenn man ernste Absichten hegt. Vielleicht meinte das der Artikelschreiber in der Stadt-Reklame-Broschüre: „Es liegt was in der Luft.“

Menschen Matjes Duisburg2

Weiterlesen


3 Kommentare

Landschaftspark Duisburg-Nord – Veranstaltung „Photo + Adventure“

Titel

Am Wochenende fand die Veranstaltung „Photo + Adventure“ im Duisburger Landschaftspark, dem ehemaligem Meidericher Hütten-, Stahlwerk Thyssen, statt. Alles dreht sich dann um Fotografie. Hunderte von Hobby-, Freizeit- und Berufs-Fotografen besuchen die kleine Messe, die zahlreichen Workshops und gegen ein entsprechendes Kleingeld von 189 Euro durfte man auch leicht bekleidete Mädels an halb verrottenden Pumpen, Röhren oder sonstigem Rost in Pose setzen und ablichten. Der ein oder andere wird dann wohl später in Erklärungsnot geraten, wenn Mutti die halbnackten Tatsachen sieht. Ob ihm da die Aussage: „Es ging mir nur um die Schärfentiefe.“ aus der Bredouille hilft? Ich gebe zu, die Versuchung war groß, da die Alternativ-Workshops „Blütenträume“ oder „Tierfotografie mit und ohne Filter“ mir jetzt nicht die scharfen Motive oder Momente versprachen. „Endzeitshooting“ erweckte noch meine Neugier. Zwei Modells im „Mad-Max-Outfit“. Aber meine Zeit als Mel Gibson Double ist abgelaufen.

Die Messe habe ich mir geschenkt, da: a.) ich für die 10 Euro en masse Altbier plus Friko im „Uerige“, „Füchschen“ oder „Gosch“ in der Düsseldorfer-Altstadt bekomme. Und b.), und dass ist der eigentliche Grund, ich habe überhaupt nicht den blassesten Schimmer von Kameras, Objektiven, Speicherkarten oder sonst etwas in der Richtung. Nix, Niente, Nada. Mein Interesse gilt in erster Linie den Leuten, den Großen, Kleinen, den Dicken, Dünnen, den Jungen, Alten, den Frauen und Männern, die hier ihrem Vergnügen, Hobby, ihrer Leidenschaft nachgehen. Ich beobachte sie gerne dabei, wie sie an irgendwelchen Stellschrauben schrauben oder durch den Sucher suchen. Ich mag es, wie sie sich gegenseitig unterstützen, Ratschläge geben, gewollt oder auch ungewollt, wie sie diskutieren, gestikulieren, austauschen, aneinander widersprechen. Wie sie um einen freistehenden, x-beliebigen Gegenstand kreisen, auf der Suche nach dem richtigen Licht, der perfekten Einstellung oder der optimalen Schärfe. Ich mag diese Art von Gemeinschaft. Wenn wildfremde Menschen aufeinanderprallen und ins Gespräch kommen. Natürlich bin ich nicht so naiv, dass ich mir nicht denken kann, was der ein oder andere gerade über seinen Artgenossen sinniert, aber dass blende ich an so einem Tag einfach aus. Darauf habe ich keinen Bock. Ich gehe lieber meinem Hobby nach: Anderen bei der Arbeit zusehen.

Mann1

Event1

 

Hintern

Weiterlesen


8 Kommentare

Max_3

Max ist gestorben.

Tierklinik. „178,80. Zahlen sie in bar oder Karte?“ hörte ich aus weiter Ferne die junge Frau fragen. „Bar.“ hörte ich mich antworten. „Ihr Alltagsgeschäft“, dachte ich dumpf. „Die Sterbeurkunde schicken wir Ihnen zu.“ „Anschrift stimmt noch?“ „Ja.“ und dachte: „Stimmt. Muss ihn ja abmelden.“ 15 Jahre. 15 Jahre Freundschaft. Abmelden.

Vor der Tierklinik. In der rechten die Leine. Allein. Der Wagen riecht nach ihm. „Werde ihn gleich von innen waschen.“ Übersprungsgedanken.

Wohnung. Sofa. Die Hand greift ins Leere. Jetzt ist er nicht mehr da. Ein längst verglühter Stern. Ich vermisse ihn. Es tut weh!

DSC00183


3 Kommentare

Creative Stage – emma&maille – Jazz auf´m Platz – und zwei wunderbare Abende

Am Mittwoch Abend lud die Kreativwirtschaft Ruhr mal wieder zu einem tête-à-tête ein. Häufig stellen sich dann junge, kreative Designerinnen aus Mode, Photo, IT oder Illustration vor. Manchmal gehe ich hin, meist nicht. Nicht, dass man meint, mich interessieren die Leute nicht. Es hängt bei mir von der Tagesform, Lust, Laune und überhaupt der Groß-Wetter-Lage. ab. So ist es schon mal passiert, dass man mich nach Frankfurt einlud, ein drei Tage Kongress, und ich mich schon am ersten Tag zwischen ein paar dutzend Japanern in der Drosselgasse in Rüdesheim mit viel Wein wieder fand und am nächsten Morgen auf einer Parkbank. Aber diesmal ging ich hin. Mich haben zwei junge Damen interessiert, die sich an diesem Tag vorstellten. Sie haben ihr Studio, Atelier, “emma&maille design“ direkt bei mir um die Ecke. Nur ein paar hundert Meter in einem kleinen, angrenzendem Café, „KrümelKüche“ in Duisburg-Hochfeld, sind sie ansässig. In dem Café war ich zwar schon einige Male, aber ich muss zugeben, dass diese Art von Café-Welt nicht meine ist. Obwohl das Lädchen sehr viel Charme, Hinterhof-Idylle und hervorragenden Kaffee hat.

Ich tue mich allerdings etwas schwer mit dem veganen Leben und der damit verbundenen riesigen Auswahl an „Milchersatzprodukten“ zum Kaffee: Kokosmilch, Sojamilch, Reismilch, Mandelmilch. Ich halte es zwar generell wie der Alte Fritz: Jeder soll nach seiner eigenen Fasson selig werden. Aber für mich ist hier nichts dabei. In dem Lokal weist ein kleines Schildchen, von der Decke baumelnd, auf das Atelier der beiden Damen hin und eigentlich wollte ich da schon immer mal reingeschaut haben. Sie nähen, stricken, klöppeln direkt vor Ort ihre eigene Modelinie und werkeln sonst noch kreativ. Da ich von Natur aus sehr neugierig aber stinke faul bin, stehe ich mir meist selbst im Weg. So ging ich Mittwoch Abend ins Lehmbruck Museum, wo die Veranstaltung in einem wunderbaren Rahmen stattfand, um mehr über sie zu erfahren.

Weiterlesen


7 Kommentare

Stahlwerk

LBO_b_3

Manchmal ruft mich dieses eine Unternehmen an und fragt: Ob ich Lust hätte, für sie, ein paar Tage auf Reisen zu gehen. Das Unternehmen beschäftigt sich hauptsächlich mit Instandhaltungsarbeiten in Stahlwerken. Und dann brüllt und kreischt mein Inneres wie ein Teenie, die gerade auf einem Konzert ihre Lieblings-Boy-Band anhimmelt. Ich liebe Stahlwerke, ich liebe das Licht, das Spiel von Hitze und Kälte, den Lärm, das Piepen der Kräne, den Geruch, diesen einzigartigen Gestank von schmelzendem Metall und natürlich die Menschen: Diesen unvergleichbaren Menschenschlag. Humorvoll, herzlich und „hartgesotten“. Für mich bedeutet es, das Arbeiten der anderen zu dokumentieren. Mittendrin, anstatt dabei.

Mein erstes Mal war vor ca. 15 Jahren. Schon verrückt, da wohnt man in Duisburg und sein erstes Stahlwerk besucht man im Saarland. Alles war so groß, unvorstellbar gewaltig. Egal wohin man schaute, egal was man anschaute. Alles hatte ungeahnte Dimensionen. Da steht man in einer Halle, blickt nach oben und fragt sich: Wo ist die Decke? Man sieht Konverter, Lichtbogen-Öfen, Pfannen oder Torpedos und alle sprechen nur in Tonnen. 100, 200 oder 400 Tonnen Fassungsvermögen und das bei 3.500 Grad. Nichts, absolut nichts, gibt es in einem Stahlwerk in Normalgröße. Außer mich und ich wurde dabei ganz klein. Man sieht die Urgewalt. Die Entstehung der Erde. Feuer, Flammen. Hitze, der Urknall. Eine unglaubliche Faszination geht davon aus. Man kann den Blick nicht abwenden. Egal wie häufig man den Moment der Schmelze, des Abstichs beiwohnt. Er hält einen gefangen. Und man steht nie allein.

Bild_04

LBO_Brennt1 Weiterlesen