Monatsarchiv: November 2018
Rheinwiesen
Zu jener lang vergangenen Zeit, wo ein Fahrrad noch einen Bananensattel, einen Hirschgeweih-Lenker und auf den wilden Namen Bonanza-Rad hörte. Zu jener gewaltigen Epoche, wo ein Auto erst durch ein Fuchsschwanz ein wahrer Gefährte wurde und zu jener Phase, wo ich Mädchen überaus blöd fand, vertrieben Freunde und ich unsere Momente auf den Rheinwiesen in Duisburg. Wir suchten das große Abenteuer und natürlich den sagenumwobenen Schatz des berüchtigten Flusspiraten „Koslowski“ oder so ähnlich. Viel hat sich für mich nicht verändert, außer die Sache mit den Mädchen.
Wollte ich nicht missen
War in dem kleinen, sauerländischen Dörfchen Herdringen. Nun wird der ein oder andere denken: „wow, da wollte ich auch schon immer mal hin.“ Nun, glaub ich nur bedingt. Wer kennt schon das Dorf? Ist wahrscheinlich so bekannt wie Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch in Wales oder Hum in Kroatien; obwohl, Hum ist die kleinste Stadt der Welt mit schlappen 30 Einwohnern. Da war schon 1976 Herdringen größer, denn hier zählte man so 800 Männekes zu Herdringianern. Und ich kam später oben drauf. Zog dorthin.
Hafen, Ruhrort und Erinnerungen
Duisburg ist Montan-Stadt. Stahl, Kohle, Hafen. Wobei Kohle sich im Laufe der letzten Jahre erübrigt hat. Auch schloss das ein oder andere Stahlwerk seine Pforten endgültig. Stadtprägend ist wie von jeher der Hafen. Der größte Binnenhafen der Welt. Natürlich ist er nicht zu vergleichen mit Seehäfen wie Hamburg, Antwerpen oder Rotterdam. Die Schiffe sind halt ein Hauch kleiner. Aber halb Duisburg ist mit unzähligen Kanälen und insgesamt 27 Hafenbecken mit Vater Rhein verbunden. Kaum ein Stadtteil, der nicht wenigstens ein Poller zum Vertäuen sein eigen nennt.
Kuss
Ich lag gestern Abend auf meiner viel zu kurzen Couch, beobachtete meinen dicken Zeh, der gerade so dreist keck aus meinem Socken hervorlugte und fragte mich: „Soll ich einen Socken-Stopf-Kurs bei der VHS belegen?“ Und darauf folgte logischer Weise die Frage: „Warum küsst man sich? Also, woher kommt das?“
Schwarz / weiß II
In Duisburg-Bruckhausen erlebte ich unschuldige Jahre. Meine ersten sechs Lebensjahre. Nun, viel weiß ich nicht mehr, immerhin 50. Jahre her. Ein halbes Jahrhundert. Ohje… Muss ich mir gerade auf der Zunge zergehen lassen… . Eins weiß ich aber noch, sie waren paradiesisch idyllisch, unvergleichlich fröhlich und absolut verspielt. Und, ich stand schon damals auf Kippen und Leder. Ok, das gehört jetzt nicht hier her.