Manchmal geht mir die Stadt auf´n Geist. Die Leute sind so launisch rempelnerisch. Würde dann gerne auf eine einsame Insel ziehen, nur umgeben von Palmen, Kokosnüssen und Damen in Bananenröckchen. Ok, so alleine nun auch nicht.
Dann mache ich mich auf und suche nach den verlassenen Ecken. Wenn ich dann vor einem der leeren Bürohäuser einer vergangen Zeit stehe. Mache ich mir die Welt, wie sie mir gefällt.
Sehe plötzlich all die Sekretärinnen in ihren leichten Kleidern und luftigen Kostümchen die Treppen hinaufsteigen, und mich mit grauem Anzug, Hut und braunem Leder-Aktentäschchen sagen hören: „Guten Morgen Fräulein Marlene. Sie sehen heute wieder hinreißend aus.“ Und ich wünschte mir, endlich den Mut zu fassen, dieses bezaubernde, engelsgleiche Geschöpf für das nächste Wochenende in das Tanzcafé Schubert einzuladen. Doch ich halte ihr nur die schwere, hölzerne Tür auf und sehe ihr mal wieder nur zu, wie sie in den endlosen Fluren des Gebäudes verschwindet. Es bleibt die Freude auf den kommenden Tag, wenn ich wieder zum unendlichen Mal vor der Tür auf sie warte um diese nur für sie offenzuhalten.
Ich mag all die verpfasterten, verratschten Wege und Tunnel.
Bleibe bei den alten Industrieanlagen, betrachte die Ein-und Ausfahrten. Sehe mich als Pförtner. Aber meist doch als Generaldirektor mit einem schwarzem Mercedes Pullmann und einer charmanten Chauffeurin den Hof hineinfahren. Der Cary Grant des Industrie-Adels. Weltmännisch, kultiviert, elegant. Der Traum jeder Frau. Obwohl, einige meinen ich hätte etwas vom jungen Steve McQueen. Was natürlich totaler Quatsch ist. Habe doch mehr von Robert Redford. Wir wollen doch realistisch bleiben. Die Kirche im Dorf lassen.
Und, sollten mir mal die Spinnereien ausgehen, setzte ich mich an den Rhein. Und denk mir: ist schon schön.
6. Dezember 2018 um 16:51
Da bin ich aber jetzt dermaßen bei dir: Mit geht die Stadt auch auf den Geist. Aber ich auch noch kein Generaldirektor mit Fräulein und schwarzem Schlitten. Den wollte ich zwar immer haben, aber seit fast nur noch schwarze Kutschen rumkutschieren, steh ich auf Farbe.
Weißt was? Ich zieh in‘n Wald! 😻👌🏼
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6. Dezember 2018 um 18:49
Hallo Anke,
kein schlechter Gedanke, nimmste mich mit? Obwohl so ein Wald, da gibt es Knusperhäuschen mit Hexen und Backöfen. Und schon stecken wir beide mitten in Grimms Märchen.
Dann doch ein farbenfrohes Auto. Und auf´s Land.
Liebe Grüße, Peter
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6. Dezember 2018 um 16:59
Wunderschöner Gedankenspaziergang
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6. Dezember 2018 um 18:54
Hallo Ola,
danke dir. Und Dank für deine weiteren Blog-Sites.
Und, dass du etwas Vergnügen an den Gedankensprüngen hattest.
Liebe Grüße, Peter
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6. Dezember 2018 um 17:05
Hasse schön geschrieben, lieber Peter.
Und es liegt an einem selbst, worin oder woran man noch etwas Schönes entdeckem kann.
An solchen verlassenen Orten finden sich so viele Spuren aus der Zeit, in der sie noch von Menschen belebt wurden. Und alles fand dort statt: Arbeiten, Hoffen, Bangen, Liebe, Sorge und das Träumen.
Und wenn es nur der kleine Traum vom nächsten freien Wochenende war.
Wer mag noch von denen leben, die hier einen Teil ihrer Lebenszeit verbracht haben?
Liebe Grüße in die Nachbarstadt!
Lo
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6. Dezember 2018 um 19:52
Hallo Lo,
die Büros sind leer, die Türen sind geschlossen und die meisten Menschen schon längst verstorben. Dafür entstanden neue Büros, neue Türen, andere Menschen, aber die Wünsche, Sorgen, Hoffnungen und die ewige Suche nach Liebe sind geblieben. Gut so. Oder auch nicht. 🙂
Danke dir sehr. Ich freue mich.
Liebe Grüße, dein Cary Grant
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6. Dezember 2018 um 20:46
Dass Du immer wieder mit Cary Grant verwechselt wirst, muss ein schönes Gefühl sein (bis auf die Tatsache, dass er nicht mehr lebt).
Aber so ist das eben, wenn man gut aussieht und noch so eine Haut wie ein siebzehnjähriger Pfirsich hat. 😉
Liebe Grüße!
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6. Dezember 2018 um 21:47
Es ist ein Fluch, ein hartes Los so gut auszusehen. Besonders morgens, wenn man in den Spiegel schaut und feststellt, es war bloß nur ein Traum.
Mist.
Liebe Grüße, Peter mit Dosenpfirsichhaut
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6. Dezember 2018 um 17:11
Fotos, die mich Ruhri natürlich sofort dahin schmelzen lassen, lieber Peter. Viele Grüße zum Nikolaustag, Annette
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6. Dezember 2018 um 18:56
Hallo Annette,
dir auch !!
Und danke dir. Der Pott von seiner sonnigsten Seite. Das geht runter wie Öl oder Sonne oder so… 🙂
Liebe Grüße, Peter
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7. Dezember 2018 um 10:20
Danke, lieber Peter 🙂
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7. Dezember 2018 um 13:18
Ich habe zu danken.
Liebe Grüße, Peter
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6. Dezember 2018 um 17:50
Die Bilder sind toll! Freundlich winkende Grüße in den Pott. 🙂👋
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6. Dezember 2018 um 19:03
Hallo Birgit,
freue mich sehr.
Wie du einmal sagtest, eine Stadt am Fluss oder Wasser hat etwas. Und jap, das peppt Duisburg ordentlich auf.
Danke dir, dass dir die Fotos gefallen. Und vielleicht meine Gedankenmärchen. 🙂
Liebe Grüße, Peter
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6. Dezember 2018 um 22:08
Gedankenwirrwarr vom Feinsten 😀 Von Bananenröckchen über Cary Grant über Steve McQueen und Robert Redford – sehr unterhaltsam! Und coole Bilder, die gar nicht nach Menschenmenge aussehen. ich stelle für mich fest: je älter ich werde umso mehr gehen mir andere Leute auf den Keks. Da bin ich im Sauerland doch besser aufgehoben … wobei ja bald wieder die Holländermassen nahen 🙂
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7. Dezember 2018 um 0:30
Hallo Petra,
Danke dir aber so wat von.
Und der Keks. Kann ich sehr gut nachvollziehen.
Der Winter kommt, habe ich ganz vergessen. Dann folgen dem die Holländer. Kenne ich noch von früher. Käseplatten schon belegt? Ganz früher reisten sie immer noch mit Sommerreifen an. Und wunderten sich. Winterberg so nah und doch so weit entfernt. Ha. Danke für die Erinnerung.
Liebe Grüße, Peter
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7. Dezember 2018 um 8:42
😀 Da hat sich nix geändert … die reisen immer noch mit Sommerreifen an … und stehen dann irgendwo am Straßenrand und versuchen Schneeketten aufzuziehen. Was sie aber nicht können. 😉
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7. Dezember 2018 um 13:17
Ich mag die Holländer. Sie sind freundlich, nett und ein recht hübsches Völkchen. Aber Sauerland, Winter und Holland, da treffen zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander.
Liebe Grüße, Peter
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7. Dezember 2018 um 15:48
Ich mag sie ja auch… Wir fahren ja selbst regelmäßig nach Holland. Aber so im Rudel, alle auf einmal… Das ist manchmal echt nervig. In der Zeit braucht man Ewigkeiten, wenn man mal eben in den Supermarkt will…Straßen hier sind permanent verstopft usw…
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7. Dezember 2018 um 21:14
🙂 🙂
Das glaube ich. Bestimmt alles zweisprachig ausgeschildert.
Liebe Grüße, Peter
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10. Dezember 2018 um 12:17
Holländermassen: erklären Sie das bitte für mich. Ich bin Holländer. Gibts dort so viele Niederländer im Ferien? Im Winter?
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10. Dezember 2018 um 14:30
Oh, da bin ich ja ins Fettnäpfchen getreten 😉 Ja, tatsächlich gibt es in Winterberg im Winter wesentlich mehr Holländer als Einheimische, die hier zum Skifahren hinkommen.
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7. Dezember 2018 um 18:23
Hallo Peter,
leider muss dein schwarzer MB600 vor der Tür parken, mein Lambo steht auf dem Chefparkplatz und die Sekräterinen liegen mir zu Füssen…obwohl mir (zuminderstens nach durchgearbeiteter Nacht Ähnlichkeiten mit Dracula nachgesagt werden) …ab Money makes the world go round…und ich als Finanzhai und Grossinvestor..wie bitte, äh, Entschuldigung, die Sparkasse, was, Konto schon wieder im Verzug…Mist, Peter , du kannst jetzt rein, Lamborghini war eh nur geliehen …schnief…(schöne Motive in denen ich mich auch wohl fühle !)
Lieber Gruss, Jürgen
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7. Dezember 2018 um 21:20
Hallo Jürgen,
hab ich mir doch gedacht, dass du da auf meinem Platz stehst. Das war mir noch egal. Dass du aber meine engelsgleiche Sekretärin den Himmel zeigt. Nee. Da musste ich die Sparkasse und den Lamborghini Händler anrufen. Ich hoffe du verzeihst mir.
Und ich danke dir nun über alles.
Liebe Grüße, Peter
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8. Dezember 2018 um 10:55
Dieses einmal noch….ist ja vergebungsfreudige Vorweihnachtszeit 🙂
In diesem Sinn wünsche ich dir einen schönen 2ten Advent, lieber Gruss, Jürgen
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8. Dezember 2018 um 11:34
Danke dir. Und auch dir einen schönen Sonntag plus Advent.
Liebe Grüße, Peter
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7. Dezember 2018 um 23:07
Ich danke Dir ganz herzlich für Deine Gedanken, lieber Peter! In Verbindung mit den wundervollen Fotos wieder einmal ein Genuß!
Liebe Grüße, Werner
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8. Dezember 2018 um 11:36
Hallo Werner,
vielen lieben Dank. Herum träumen kann man ja viel. 🙂
Danke. Dir einen schönen zweiten Advent.
Liebe Grüße, Peter
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7. Dezember 2018 um 23:32
Träume sind etwas Schönes, man kann sich darin wiegen und wenn man dann aufwacht, ist die Welt nicht mehr ganz so grau. Herzliche Grüsse, Petra
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8. Dezember 2018 um 11:39
Hallo Petra,
ohne die Herumträumerei wäre das Leben wirklich nur grau. Aber so kann und darf man sein, wer man will. Mag ich. 🙂
Dir einen wunderbaren zweiten Advent.
Liebe Grüße, Peter
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8. Dezember 2018 um 14:18
[1st pic] Nice spot for a stop 🙂
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8. Dezember 2018 um 14:59
Thank you for your kind words. Some areas of the Ruhr area are really beautiful.
Best regards, Peter
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8. Dezember 2018 um 17:08
Ach, das ist ja wieder was für mich:-)) ich liebe „Lost Places“…..da geht gleich meine Phantasie wieder mit mir durch, was man alles tolles aus so schönen alten Gebäuden machen könnte:-) …..sieh an, Duisburg hat anscheinend eine Menge geheimnisvoller Orte:-) Superschöne Aufnahmen! Liebe Grüße Corinna
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8. Dezember 2018 um 19:28
Hallo Corinna,
oh ja, Duisburg hat eine Menge geheimnisvolle Orte, die zum Träumen einladen.
Danke dir und ich freue mich.
Liebe Grüße, Peter
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8. Dezember 2018 um 22:51
Mir gefallen heute wieder sowohl die Aufnahmen als auch deine abschweifenden Gedanken in zurückliegende Zeiten. Kann es sein, dass dadurch gleich der Ledergeruch der Aktentasche, das vor Augen haben auf Hochglanz polierter Schuhe oder auch das Klingeln eines alten, schwarzen Wählscheibentelefons mit ausgelöst bzw. herübergebeamt wird? Mir ist gerade so ….. *schnuppert*
DIese ramponierten Straßen, die verlassenen Gebäude mit ihren blinden Fenstern, den verblassten Farben, dem abbröckelnden Putz, der Tristesse, die sie ausstrahlen … Sie haben erstaunlicherweise oft die Wirkung, dass man den Verfall zwar wahrnimmt, doch gleichzeitig auch an ihr Vorleben und an die Blütezeiten zurückdenkt. Und sich seine (verliebten) Cary Grants in stilvoller Umgebung zurechtsetzt. Ha! Da! Ich sehe ihn gerade lässig die Beine übereinanderschlagen …
Schön, mal in nicht trubelige Ecken zu entkommen und besonders schön oben die Aufnahmen mit der Licht- und Schattenwirkung auf den Fassaden! Traumhaft Bild 1,Peter, mit dem Vogel und überhaupt die Fotos bei Sonnenuntergang!
Ein mehrfaches „hach“ heute in deine Richung, und ich wünsche einen entspannten 2. Advent!
LG Michèle
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10. Dezember 2018 um 12:10
Hallo Michèle,
ich freue mich sehr, dass ich dich in eine vergangene Zeit entführen konnte. Dass du riechst, hörst, schmeckst, siehst was schon längst gegangen ist, aber wenn man die Augen schließt noch ganz nah zu seien scheint.
Und wie ich meine Beine übereinander schlage. 🙂
Vielen dank dafür. Und für viel mehr. Das macht Spaß.
Liebe Grüße, Peter
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9. Dezember 2018 um 21:59
Ist schon witzig, was für fantasievolle Menschen der Pott hervorbringt;-) tolle Bilder und schöne Träume 🙂
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9. Dezember 2018 um 23:57
Hallo steinegarten,
nix ist unmöglich 🙂
Ich danke dir sehr. Freue mich total.
Liebe Grüße, Peter
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10. Dezember 2018 um 0:42
Interessante Fotos und ein origineller nostalgischer Rückblick. Mich bringen solche „Lost Places“ auch oft dazu, mir vorzustellen, wie es damals wohl zuging. Ein bisschen Melancholie ist auch immer dabei, dort haben Leute gearbeitet, sich mit ihren Kollegen mal gut, mal weniger gut verstanden, vielleicht Auseinandersetzungen mit ihren Vorgesetzten gehabt, all das, was wir im heutigen Arbeitsleben auch erleben, wenn auch damals in anderer Form. Und nun sind die Gebäude langsam am Verfallen, wie viele Geschichten könnten solche Gebäude erzählen, wenn sie reden könnten…
Ich hatte zu Beginn des Arbeitslebens, Mitte der 80er Jahre, noch einen Vorgesetzten zwei Generationen zurück, das war schon manchmal … interessant. Für ihn war es selbstverständlich, dass die Frauen den Kaffee zu kochen hatten. Drei Kolleginnen haben das auch immer brav gemacht, irgendwann passierte es, dass sie alle nicht da waren, also sollte ich ran. Ich, die ich keinen Kaffee trank und irgendwie nicht so ganz begeistert war. Da ich aber noch ziemlich frisch in der Abteilung war (gerade ausgelernt), habe ich die offene Konfrontation gescheut, also kochte ich den Kaffee, wie es zu Hause üblich war: Immer noch einen Löffel extra drauf (meine Mutter trank ihren Kaffee literweise so stark), und da es hier ja um gestandene Mannsbilder ging, wollte ich mich nicht lumpen lassen, und habe noch einen weiteren Löffel extra spendiert.
Ich musste nie mehr Kaffee kochen. 😀 Sehr merkwürdig, wo ich mir solche Mühe gegeben hatte. 😉
Ich wünsche Dir einen guten Wochenstart!
Liebe Grüße
Katrin
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10. Dezember 2018 um 12:04
Hallo Katrin,
wir hatten wohl dieselbe Mutter, ok wohl nicht. Aber kaffeetechnisch gesehen haut es hin. 🙂
Tja, so ein gestandenes Mannsbild haut auch schon mal ein Kaffeelöffel um. Tolle Geschichte. Die gefällt mir.
Mir ergeht es nicht anders, immer wenn ich so olle Gebäude sehe, muss ich komischerweise daran denken, wie es wohl zu dessen Hochzeit hier aussah. Was die Menschen so trieben. Macht eigentlich viel Spaß so ein Kopfkino.
Danke dir, freue mich von dir zu hören. Und dir auch eine tolle Woche.
Liebe Grüße, Peter
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10. Dezember 2018 um 20:17
Da hätte das Frl. Marlene aber einen tollen Fang machen können! Ne, ne, ne…
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11. Dezember 2018 um 10:32
Hallo,
ja, da hätte sie den Fitsch ihres Lebens machen können 🙂
Liebe Grüße, Peter
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