„Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“, „Unvoreingenommen, du musst sein.“ mit diesen Worten des Jedi Meisters Yoda im Ohr marschierte ich am Freitag ganz unvoreingenommen ins Lehmbruck Museum in die Rebecca Horn Ausstellung „Hauchkörper als Lebenszyklus“.
Wenn ich ehrlich bin, ich hatte nicht die geringste Ahnung wer Rebecca Horn ist. Nix, Nada, Njiente. Warum, wieso, weshalb auch? Ich gebe zu, ihr Plakatbild hat mich neugierig gemacht.
So stand ich also gestern im Museum und nahm an der Führung von der überaus charmanten Frau Sybille Kastner teil. „Viel lernen, du noch musst.“ Ja, mein kleiner, großer, grüner Freund. Ich bin bereit.
Wieder kam ich zu der Erkenntnis, mir fehlt Erkenntnis. Unsere Leiterin gestaltete die Führung aktiv interaktiv. Schulzeit, meine Schweigegelübdezeit. Sie, humorvoll, bezaubernd fragend: Kunstwerke, was sehen Sie? Besucher: Erzählen, interpretieren, deuten, schätzen, verstehen. Alles Streber! Alle sehend und ich sah, dass ich nichts sah. So sahen sie in dem glänzenden, langen, leicht schwingenden, metallischen Stangengebilde unterschiedliche Lebenszyklen, die harmonisch, beruhigend, gelassen, langsam schwingen und deren Schatten auf´m Boden sich kreuzen, verbinden, aufeinander wirken. Alle waren glücklich, jeder lächelte. Ich sah Monotonie, kein Auf und Ab des Lebens. Ich: Schweigen im Walde. Dachte: Sie hatte einen Schlaganfall. Nahtod. Werk danach. Vielleicht ein Wunsch nach eigener inneren Harmonie. Kenn ich. Verstehe. Vielleicht oder vielleicht auch nicht. Jeder ist anders und auch nicht. Mein rothaariger Jedi-Ritter in mir spricht.
Der Baum der Schildkröte oder so ähnlich der Titel, der Geschichten erzählt, aus deren Trichter unzählige, wahre Gegebenheiten der Künstlerin berichtet werden, war wieder meins. Geschichten, Jap. Schildkröte, steht für Alter und Weisheit. Gibt es da ein Zusammenhang? Nicht dass ich wüsste.
Buch, Feder, Marquis de Sade, Verstehe. Muss lächeln. War der Einzige. Vielleicht auch etwas knapp gedacht. Mal wieder.
Ihre Zeichnungen und Bilder gefallen mir. Einfach gehalten. Ihr Seelenleben. Würde ich mir glatt an die Wand hängen. Habe noch nie Bilder aufgehängt. Mag meine Wohnung eher klösterlich.
Unvoreingenommen reingegangen, beeindruckt rausgegangen.
Eigentlich wollte ich auch am Sonntag den 10.12. gehen. Yoga bei Frau Horn. Zu den zyklischen, meditativen Bewegungen ihrer Kunstwerke gibt es eine Yoga-Session, aber da kann ich nun doch nicht. Kohlrolladen bei Muttern. Hunger, mich treiben an. Ungelenkigkeit, mich halten ab. Unvollkommen, du musst sein.
2. Dezember 2017 um 17:17
Alles muss man auch nicht verstehen und zum Glück ist auch Kunstgeschmack unterschiedlich.
Da soll es auch schon einmal etwas geben was man als Einzigster oder Einzigste nicht versteht,
oder einfach nichts mit anfangen kann. Dann ist es mutig, dass auch zuzugeben.
Herzliche Grüsse
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3. Dezember 2017 um 12:02
Ich persönlich finde dann Künstler und ihre Werke interessant, wenn diese über ihr eigenes Seelenleben „sprechen“. Dafür eine, für sich eigene, Ausdrucksform gefunden haben. Wie setzen sie es um, mit welchen Mitteln. Mir geht es dabei weniger um die Frage, finde ich es hübsch oder würde ich es mir an die Wand hängen.
Mit lieben Grüßen aus´m Pott
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