Gedankenwirrwarr & Ruhrpott

Meine ganz eigene Welt

Vergebens

8 Kommentare

Köln. Acht Grad. Regnerisch. Stürmisch. Frisur sitzt. Heute sehe ich gut aus. Noch besser und es wäre unverschämt. Einer griechischen Marmorstatur gleich. Lauf an einem Schaufenster vorbei. Sehe mich. In voller Größe. Traum zerplatzt. Die ganze Mühe im Bad. Vergebens.

Es gibt schlechte Tage und legendär schlechte Tage. Heute könnte so einer werden.“, Riddick. Kurz darauf kämpft er gegen fleischfressende Monster auf einem weit entfernten Planeten in einer unwirklichen Welt.

Bin auf´m Weg zu einem Vorstellungsgespräch. Festanstellung. Mein Tag, meine Welt.

Großer Raum. Weiß. Stühle, Tische, Tassen, Kaffee, Kekse. Drei freundliche Gesichter. 90 Minuten später stehe ich wieder auf dem langen Flur. Dort: Frau. Wartend. Klein. Zierlich. Mein Alter. „Du hier?“ meinte sie grinsend. Wir kennen uns. Ich warte auf sie. Später gehen wir Kaffee trinken. Nähe Dom. „Haben sie dich nach deiner Gehaltsvorstellung gefragt?“ wollte sie wissen. „Nein!“ „Mich auch nicht. Dann hören wir nie wieder etwas von denen.“ „Denke nicht.“ entgegnete ich ihr. Sie, über 20 Jahre WDR und nun sitzen wir hier. Sie rührt in ihrem Milchkaffee und seufzt laut: „Mist! Das war heut´vergebens.“

Gehe allein durch Köln. Dom, vorbei an dem bekanntesten Kölner Unternehmen zur Hohenzollern-Brücke. Betrachte die zehntausend Liebesschlösser. Man graviert sein Vorhängeschloss mit Liebesschwüre, hängt es auf. Küsst sich lang, leidenschaftlich, liebestrunken und wirft währenddessen die Schlüssel in den Rhein.

Hält ewig. Sagt man. Suche meine Schlösser (Plural). Vergebens. In jeglicher Hinsicht.

Fahre nach Düsseldorf. Brauche ein richtiges Bier.

Autor: rejekblog

Ich bin 1964 in Duisburg geboren und lebe fast die ganze Zeit im Ruhrpott. In meinem Blog möchte ich gerne etwas über den Ruhrpott erzählen und was hier so los ist. Und natürlich, was so in meinem Kopf los ist. Nicht viel, ich gebe es zu.

8 Kommentare zu “Vergebens

  1. Die melancholische Stimmung Deines Tages, der so wenig Hoffnung bot, ist beim Lesen gut zu spüren.
    Der letzte Satz aber: der hat es: eine gute Entscheidung!
    🙂

    Gefällt 1 Person

  2. Wurde doch noch ein guter Tag.

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  3. Der oben beschriebenen melancholischen Stimmung stimme ich vollends zu.

    Ich wünsche Ihnen dennoch, dass Sie die passende Anstellung finden. Freundliche Grüße

    Gefällt 1 Person

    • Danke! Wird schon werden. Wenn Sie schreiben „Der oben beschriebenen melancholischen Stimmung stimme ich vollends zu.“ liest es sich so, als ob Sie Ihre eigenen, persönlichen Erfahrungen diesbezüglich gemacht haben. Ich hoffe, ich wünsche mir, dass es nicht so ist.
      Grüße aus´m kleinen p.

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